Die Schauspielerin Friederike Becht wird demnächst in dem Familiendrama Geranien (ab 4. August in der ZDF Mediathek) zu sehen sein. Im Interview verrät die 36-Jährige, warum sie an diesem Film mitgewirkt hat und wie sie Castings angeht.
Frau Becht, in dem Film „Geranien“ spielen Sie eine Schauspielerin, die zu der Beerdigung ihrer Oma zurück nach Hause kommt, woraufhin die Spannungen zwischen Mutter und Tochter wieder aufflammen. Der Film lebt vor allem von den Figurenkonstellationen. Hat Sie das an diesem Projekt gereizt?
Ja, durchaus. Besonders reizvoll fand ich, wie wenig es manchmal braucht. Im Alltag passiert wenig und doch so viel gleichzeitig. Das Drehbuch war sehr fein geschrieben. Es geht darum, was zwischen den Leuten steht. Vieles hat sich über Jahre aufgebaut, wird manchmal aber gar nicht zur Sprache gebracht. Das Non-Verbale, was in der Familie passiert, fand ich so interessant. Vieles erscheint auf den ersten Blick nicht aufregend, ist aber Realität. Ich möchte mich da nicht ausklammern und habe selber einige Familiendynamiken wiedererkannt.
Sie spielen in dem Film selber eine Schauspielerin. Hat Ihnen das in der Rollenvorbereitung geholfen?
Ich habe mich darauf eingelassen, dass es viele Parallelen gibt. Wir haben den gleichen Beruf, kommen beide aus einem eher dörflichen oder kleinstädtischen Verhältnis, wir beide haben Kinder und haben auch Ideale, gerade auch in Verbindung mit dem Beruf. Ich habe diese Berührungspunkte nicht ignoriert, sondern zugelassen. Daher konnte ich mich sehr gut auf diese Rolle einlassen. Wir haben ja auch zu einem großen Teil mit Laien gespielt. Dadurch hat man ein anderes Miteinander. Man guckt, was da ist und womit man arbeiten kann. Es ging darum, voll in dem Moment zu sein.
Wie gehen Sie Castings an? Bereiten Sie sich gründlich vor oder setzen Sie eher auf Spontanität?
Auch das hängt davon ab, was auf meinem Tisch liegt und wie meine Einstellung dazu ist. Ich lese das Drehbuch sorgfältig und überlege mir, ob ich das spielen möchte. Ich schaue auch genau, mit wem ich es zu tun habe. Ich finde, bei einem Casting geht es nicht nur darum, dass der Schauspieler gecastet wird. Auch ich arbeite gerne probeweise mit einem Regisseur zusammen, um zu sehen, wie gut wir miteinander klarkommen und ob mich dessen Input interessiert. Genau deshalb liebe ich Castings auch so sehr. Ich gehe nicht nur als Bittsteller zum Casting, sondern schaue, was für mich interessant ist.
Das komplette Interview mit Frederike Becht gibt es zu einem späteren Zeitpunkt im ca:stmag zu lesen.