Schauspiel-Tipps von Michael Caine: „Mit den Tränen kämpfen“

Sir Michael Caine gilt als einer der profiliertesten und erfolgreichsten Charakterdarsteller seiner Generation. Der Brite wurde zweimal als bester Nebendarsteller mit dem Oscar ausgezeichnet. 1987 gewann er die begehrte Auszeichnung für seinen Part in dem Film „Hannah und ihre Schwestern“, im Jahre 2000 folgte ein weiterer Oscar für seine Rolle in „Gottes Werk und Teufels Beitrag“. Viermal wurde der 91-Jährige zudem als bester Hauptdarsteller nominiert.

Mit seinem Werk „Weniger ist mehr. Kleines Handbuch für Filmschauspieler“ schuf er zudem eine beliebte Fachlektüre für Schauspieler. Doch auch Caine war früher auf gute Ratschläge von Regisseuren und Produzenten angewiesen. In einem Interview erinnerte sich Caine an einen sehr wertvollen Tipp, den er einmal am Set bekam.

„Der Produzent stoppte den Take und sagte, was machst du da? Und ich sagte, dass ich in dieser Szene betrunken bin. Er sagte, ich weiß, du bist betrunken, aber du bist kein Betrunkener, du bist ein Schauspieler, der versucht, betrunken zu sein. Ich sagte, ich weiß nicht, was du meinst. Er sagte, nun, du bist ein Schauspieler, der versucht, krumm zu gehen und undeutlich zu sprechen. Ein Betrunkener ist ein Mann, der versucht, gerade zu gehen und richtig zu sprechen. Geh raus und mach es noch einmal!“

Diesen Tipp empfand Caine als sehr wertvoll, weil sich diese Logik auch auf das Weinen vor der Kamera anwenden lässt: „Du musst mit den Tränen kämpfen. Und wenn du mit den Tränen kämpfst, wird das Publikum um dich weinen.“