Regisseurin Johanna Moder im Interview: So lief das Casting für „Ewig Dein“

Regisseurin Johanna Moder inszenierte den Fernsehfilm „Ewig Dein“, der am Montag, 14.April 2025, 20.15 Uhr, Erstausstrahlung im ZDF hat (jetzt bereits abrufbar in der ZDF Mediathek). Der Thriller wurde dem gleichnamigen Bestseller von Daniel Glattauer nachempfunden.

Johanna Moder (©Lukas Moder)

Die Story: Judith (Julia Koschitz) lernt den charmanten Hannes (Manuel Rubey) kennen. Mit ihm scheint sie einen Glücksgriff getan zu haben: Der smarte Innenarchitekt überschüttet sie geradezu mit Liebe. Judiths Familie und auch ihr Freundeskreis überschlagen sich vor Begeisterung für diesen perfekten Mann. Doch als Judith die intensive Zuwendung ihres Freundes zu viel wird, will sie die Beziehung beenden. Da zeigt Hannes sein wahres Gesicht.

Die österreichische Regisseurin sprach mit unserer Redaktion über die Hintergründe des Films.

Frau Moder, die Geschichte von „Ewig Dein“ basiert auf den gleichnamigen Roman von Daniel Glattauer. Was hat Sie an der Geschichte fasziniert?

Zunächst einmal, dass es ein Roman war und dass dadurch das Drehbuch ungewöhnlicher geschrieben war als ein klassisches Drehbuch. Die Figuren sind differenzierter, weil das natürlich leichter ist, wenn es eine literarische Vorlage gibt als bei einem Drehbuch, wo die Figur quasi nur für den Film erfunden wird. Zudem finde ich, dass die Geschichte ein sehr wichtiges Thema behandelt – nämlich die toxische Liebe. Gerade auch hier in Österreich gibt es nach wie vor viele Femizide, weil einige Männer vermeintlich glauben, die Frauen besitzen zu können.

Es gab schon viele Geschichten, in denen sich der potenzielle Traumpartner in einen Albtraum verwandelt. Was macht diese Geschichte für Sie besonders?

Dieses subtile Grauen in der Geschichte. Eine der größten Herausforderung war für mich mit Sicherheit die Erzählung einer Vergewaltigung. Darüber haben wir in der Drehvorbereitung auch sehr viel gesprochen. Vergewaltigungen werden in Filmen oft aus einer sehr männlichen Sicht und fast mit einem sexualisierenden Blick erzählt. Für uns war in der Geschichte wichtig, dass man niemals die Frau verrät und die Sicht des Mannes einnimmt. Und dass die Vergewaltigung als Teil des dramatischen Plots wahrgenommen wird.

Inwiefern unterscheiden sich Roman und Drehbuch inhaltlich voneinander?

Vor allem gegen Ende haben wir uns für eine dramaturgische Zuspitzung entschieden. Natürlich ist der Roman vielschichtiger. Man hat eben nur 90 Minuten, in denen man eine Geschichte erzählen kann.

Die beiden Hauptdarsteller standen bereits fest, als Sie zum Projekt hinzugestoßen sind. Wie wurden die weiteren Rollen besetzt?

Nicole Schmied war die Casterin. Sie ist eine super erfahrene und auch eine der gefragtesten Casterinnen in Österreich. Sie kennt einfach jeden Schauspieler und jede Schauspielerin. Sie hat auch für diesen Film sehr gute Vorschläge gemacht. Auch ich habe eigene Vorschläge eingebracht. Mit Stefan Rudolf hatte ich beispielsweise beim „Passau Krimi“ zusammengearbeitet. Auch Marcel Mohab kannte ich, weil ich mit ihm bereits gedreht hatte. Die Besetzungen wurden auf Basis von Showreels und persönlichen Erfahrungen mit den Schauspielern vorgenommen.

Im ca:stmag ist demnächst ein ausführliches Interview zu lesen, in dem Moder unter anderem verrät, worauf sie bei einem Showreel achtet. In weiteren Interviews erzählen die österreichischen Casting-Direktorinnen Nicole Schmied und Eva Roth, welchen Stellenwert Schauspieler aus Deutschland für sie haben und wie man sich bei ihnen bewerben kann.