Eine anonyme Suizidankündigung in den sozialen Netzwerken hebt die Welt an einer Schule aus den Angeln. Der Fernsehfilm „Von uns wird es keiner sein“ wird im Rahmen des Programmschwerpunkts „Psychisch stark – Wege aus der Depression“ ausgestrahlt.

Der Film von Regisseur Simon Ostermann ist ab dem 9. Oktober in der ZDF Mediathak abrufbar und wird am 20. Oktober 2025 um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Die Casting-Direktorin Liza Stutzky berichtet im Interview mit dem ca:stmag, wie das Casting ablief. Weitere Tipps von ihr sind in der aktuellen Ausgabe vom ca:stmag zu lesen.
Frau Stutzky, wie lief das Casting für den Film „Von uns wird es keiner sein“ ab?
Grundsätzlich sind „Young Adult“-Stoffe ein bisschen mein Steckenpferd. Ich arbeite sehr gerne mit jungen SchauspielerInnen, habe schon viele Castings in diesem Altersbereich gemacht und kenne daher viele Talente persönlich. Für diesen Film haben wir uns sehr viele junge Menschen angeschaut und intensiv gecastet – auch über eine erste eCasting-Runde. So konnten wir gezielt Chancen geben, auch an BewerberInnen, die noch nicht so viel Spielerfahrung hatten. Am Ende kam die Besetzung aus ganz unterschiedlichen Ecken zusammen. Der Castingprozess war hier besonders wichtig, weil wir gemeinsam mit den SchauspielerInnen eine Sprache finden wollten, in der Jugendliche heute miteinander kommunizieren. So konnten wir auch noch einmal den Blick der Generation auf dieses sensible Thema schärfen – denn ihre Perspektive ist in diesem Film entscheidend.

(Foto: Clara Renner)
Zum Beispiel…?
Derya Akyol habe ich schon lange beobachtet. Ich hatte sie bei einem Casting als Anspielpartnerin eingesetzt, um sie im Spiel besser kennenzulernen. Wenn man die spielenden Personen sehr gut kennt, hat man irgendwann auch ein Gefühl dafür, wenn eine Rolle gut passen könnte. Kosmas Schmidt, den wir für diesen Film ebenfalls besetzt haben, studiert mittlerweile an der Ernst Busch. Das zeigt, wie weit es mit diesen Community-Castings (Rollengesuch per Instagram, Anm.d.Red.) gehen kann. Wir hatten auch ihn bereits in mehreren Casting-Prozessen und konnten ihn dadurch gut einschätzen.
An der Besetzung fällt auf, dass speziell auch Nebenrollen namhaft besetzt sind. Anna Schudt, die bereits einen International Emmy gewann und in vielen Hauptrollen zu sehen ist, übernahm einen eher kleinen Part im Film. Wie haben Sie sie davon überzeugt?
Wir haben sie ganz normal angefragt. Es war natürlich klar, dass die Jugendlichen im Ensemble im Fokus stehen. Es geht in dem Film um ein sehr ergreifendes und wichtiges Thema: mentale Gesundheit bei Jugendlichen. Das betrifft uns alle – denn es geht um die nächste Generation. Ich glaube, dass man SchauspielerInnen auch durch Inhalte überzeugen kann. In diesem Film wird deutlich, wie stark Jugendliche von ihren Eltern geprägt sind. Ich bin sicher, dass das für Anna Schudt vollkommen klar war. Und dann gibt man als erfahrene Schauspielerin auch gern den Raum, damit die Jugendlichen ihren Platz einnehmen und ihre Geschichte erzählen können – gerade wenn es um ein so sensibles Thema wie mentale Gesundheit geht. Das ist wahrscheinlich auch das Besondere an diesem Projekt: dass bekannte Namen auf junge Nachwuchstalente treffen, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen. Dieses Ensemble wäre sonst vermutlich nie so zusammengekommen.