Erzgebirgskrimi: So schwierig war das Casting für die Rolle des Flüchtlings

Der Regisseur Thorsten Schmidt hat den „Erzgebirgskrimi – Familienband“ (11. November, 20:15 Uhr im ZDF, ab dem 4. November in der ZDF Mediathek) realisiert. Die Besetzung, die er gemeinsam mit der Casting-Direktorin Gabriele Jung vornahm, war ein längerer Prozess.

„Es ist immer schwierig, die Besetzung für eine glaubhafte Familie zusammenzustellen. Ich mache immer sehr gerne Konstellations-Castings. Auch wenn man weiß, dass jede/r für sich ein guter Schauspieler ist, muss man die Chemie ausprobieren“, verrät Schmidt. „Leider ist es nicht immer möglich, alle vor die Kamera zu holen. In diesem Fall haben wir aber zumindest die ganzen jugendlichen Rollen zum Casting eingeladen, vor allem die beiden Geschwister (Claude Albert Heinrich und Kyle-Celina Barucki) sowie die Rolle des Ado Nyangabo (Seedy Touray). Diese Besetzung war besonders schwierig.“

Ado Nyangabo (Seedy Touray) verfolgt auf dem Handy Neuigkeiten über Mias Verschwinden.

Der Schauspieler Seedy Touray mimt in dem Film einen Flüchtling, der sich in die junge Mia verliebt und aus deren Umfeld mit Vorurteilen und Anfeindungen konfrontiert wird. „Die Besetzung war nicht einfach, weil die Figur aus Burundi (in Ostafrika, Anm.d.Red.) kommt. Es ist ein junger schwarzer Migrant, der noch nicht lange in Deutschland lebt, dementsprechend noch nicht so gut Deutsch kann und beim Sprechen einen klar hörbaren Akzent hat. Es gibt nicht viele Schauspieler, die in dieses Profil passen. Und wer in die Rolle passte, sprach akzentfreies Hochdeutsch“, verrät der Regisseur.

Also wurde die Suche international ausgeweitet. „Wir haben in den Niederlanden, Belgien und Frankreich gesucht und ein paar eCastings machen lassen. Mit zwei Schauspielern, die nicht nach Berlin kommen konnten, hatte ich auch ein Zoom-Casting. Das Problem war, dass die in Frage kommenden Schauspieler überhaupt kein Deutsch konnten. Sie hätten also erst einmal lernen müssen, Deutsch zu mimen und zu betonen. Das war kein gangbarer Weg.“

Also wurde doch wieder in Deutschland gecastet, wo die Wahl schließlich auf Seedy Touray fiel. „Seedy hat dann mit einem Coach den Akzent gelernt. Es war für ihn nicht einfach, sich zu verdrehen und falsches Deutsch zu sprechen. Aber es hat gut geklappt und ich bin glücklich, dass wir mit Seedy einen tollen Schauspieler für die Rolle gefunden haben,“ sagt Schmidt zufrieden.