Der deutsche Schauspieler Ken Duken ist aktuell in dem Film „Pärchenabend“ (hier kostenlos abrufbar in der ZDF Mediathek) zu sehen. Im Interview verrät er, wie er sich auf die Dreharbeiten vorbereitet hat.
Herr Duken, der Film „Pärchenabend“ ist nahezu ein Kammerspiel und findet fast komplett in einer Wohnung statt. Was hat Sie an diesem Film besonders gereizt?
Genau dieses Konzept: sechs Menschen auf engstem Raum. Ich habe in den letzten Jahren sehr viele große internationale Produktionen gedreht, bei denen es riesige Sets und Stunts gab, sodass viele andere Dinge im Vordergrund standen. Hier war es einfach dieses Kammerspiel mit anderen Kollegen, bei denen es einfach auf das Spielen und das Timing ankommt.

Hat man mehr Freiheiten, wenn der Aufbau nicht ganz so aufwändig ist? Konnte der Film zum Beispiel chronologisch gedreht werden?
Ja, wir konnten fast chronologisch drehen und hatten auch teilweise ziemlich lange Szenen. Der Drehzeit war wahnsinnig schön und intensiv. Viele Kollegen kannte ich bereits und sind Freunde von mir. Und durch den Dreh habe ich neue Freunde hinzugewonnen.
Das Besondere an dem Film ist, in welchem Verhältnis die Figuren zueinander stehen, wie die Vorgeschichte und der Konflikt ist. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Also meine Vorgehensweise ist eigentlich bei jedem Projekt anders. Gerade eine Komödie hat viel mit Timing und mit Konstellationen zu tun. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man die Probleme und Beziehungen der Figuren erstmal analysiert. Dann definiert man eine klare Haltung und Meinung für die Figur. Diese kann sich sehr von der eigenen Haltung differenzieren. In der Figur versuche ich aber, die eigene Haltung auszugrenzen. Das Schlechteste, wenn man eine Figur spielt, wäre, wenn der Zuschauer oder ich als Schauspieler merke, dass die eigene Haltung spürbar ist. Das darf nicht passieren.
Wie bekommt man das am besten hin?
Das Wichtigste ist, dass man die Probleme nachvollziehen kann, dass man empathisch und mit einem logischen, analytischen Vorgehen die Figuren versteht. Man muss viel Vorbereitung betreiben und ins Unterbewusstsein kriegen, um sich dann beim Drehen dem Timing und dem Spiel hingeben zu können. Das ist genauso wie beim Autofahren, wo man sich auf den Verkehr konzentriert und nicht darauf, wann ich die Kupplung trete und den Gang wechsele. Je mehr man darüber nachdenken würde, desto eher würde man den Wagen abwürgen oder einen Unfall bauen. Das ist in der Schauspielerei ganz ähnlich.
Demnächst ist im ca:stmag ein weiteres Interview mit Ken Duken zu lesen, in dem er Tipps dazu gibt, wie man als Schauspieler gut mit Geld umgehen kann.