Lara Dandelion Seibert ist täglich (19:40 Uhr) in der RTL-Serie „Guten Zeiten, schlechte Zeiten“ als Bösewicht Zoe Vogt zu sehen. Im Interview mit dem ca:stmag verrät sie, wie sie die Rolle ergatterte, worin die Herausforderungen einer täglichen Serie liegen und wie die Zusammenarbeit mit den Schauspiel-Coaches funktioniert. Demnächst kommt die 32-Jährige auch in einem großen Special zum Thema Bösewichte im ca:stmag zu Wort.
Frau Dandelion Seibert, Sie sind seit Juni 2023 täglich in der Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ als Bösewicht Zoe Vogt zu sehen. Wie haben Sie diese Rolle ergattert?
Ich bekam eine Casting-Einladung über meine Agentur. Damals war meine Rolle als Episodenrolle für drei bis vier Monate angedacht. Die ersten zwei Runden waren eCastings. Mir wurden also Szenen geschickt, die ich selber aufgenommen und eingeschickt habe. Danach folgte ein Live-Casting mit Gisa Zach, die die Rolle der Yvonne spielt, und mit Felix von Jascheroff, der die Rolle von John spielt. Dabei wird natürlich geschaut, wie sehr man miteinander harmoniert, wie man sich am Set verhält und wie man auf Regieanweisungen reagiert. Bei einem täglichen Format ist es sehr wichtig, dass alles stimmig ist.

Foto: RTL / Anna Riedel
Wo lag die größte Herausforderung darin, für eine tägliche Serie zu drehen?
Die größte Herausforderung war zunächst, meine Heimatstadt zu verlassen. In Potsdam musste ich mir eine neue Routine aufbauen und ein völlig neues Team kennenlernen. Alles war sehr neu für mich – und ich stand zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. Ich muss aber sagen, dass mich das Team hier sehr herzlich aufgenommen hat. Alle sind sehr professionell, und gleichzeitig ist es überhaupt nicht schlimm, wenn man sich beim Dreh mal verspricht – wir haben genug Zeit, um eine Szene einfach nochmal zu drehen, bis alles passt. Das Miteinander bei UFA Serial Drama ist wirklich großartig. Deshalb habe ich mir sehr gewünscht, dass meine Rolle zurückkehren darf.
Bestand von Anfang an die Option, dass Ihre Rolle zurückkehren wird?
Das weiß man vorher nie. Es müssen viele Dinge zusammenpassen. Wie gut kommt die Rolle beim Publikum an? Ist man für ein tägliches Format geeignet? Fühlt man sich dabei wohl? Wie gut passt man in das Team? Es kommen viele Parameter zusammen. Ich freue mich, dass es bei mir gepasst hat.
Bei einer täglichen Serie wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ stehen Coaches parat und unterstützen die Schauspielerinnen und Schauspieler. Wie hilfreich ist dies?
Sehr. Unsere Coaches sind immer am Set und auch immer erreichbar, wenn wir Fragen haben. Wir haben hier ja am Montag den Probe-Tag, an dem wir das alles besprechen – sowohl mit der Regie als auch mit den Coaches, mit denen wir dann noch einmal tiefer einsteigen können. Es hilft, eine Resonanz von jemandem zu haben, der rein spielerisch auf uns Schauspielerinnen und Schauspieler blickt.
Ihre Rolle macht eine gewisse Wandlung durch. Anfangs waren Sie nur die böse Profikillerin. Mittlerweile allerdings hat Ihre Figur Muttergefühle entdeckt. Wie spannend ist es für Sie, diese neuen Seiten an Zoe Vogt zu entdecken?
Das ist total interessant, gerade wenn man in der Rolle so lange sein Herz verschließen musste. Und dann gibt es dieses Baby und bringt Zoe dazu, weicher zu werden und für etwas zu kämpfen. Plötzlich beschäftigt sie sich damit, wie sie eigentlich als Mutter ist. Wie ist das eigentlich, wenn da ein Mensch ist, um den ich mich wirklich sorge? Auch wenn ich selber keine Mutter bin, glaube ich, dass diese tief verbundene Liebe eines der stärksten Gefühle ist, die man nur haben kann.
Wie sieht Ihre Zukunftsplanung für die Zeit nach „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ aus?
Es ist ein bisschen das Los unseres Jobs, dass man dies nie weiß. Ich weiß nicht, wofür ich noch gecastet werde. Ich bin total offen für sämtliche Formate – ob nun andere Fernsehformate, Kino oder Streaming. Vielleicht kommt auch noch etwas mit Tanz. Ich komme ja aus dem Tanzbereich und hätte auf jeden Fall Lust darauf.