Ving Rhames ist seit über 30 Jahren in Hollywood erfolgreich. Bekannt wurde er durch den Film „Pulp Fiction“ von Quentin Tarantino. Zudem war er in allen Filmen der Reihe „Mission Impossible“ an der Seite von Tom Cruise zu sehen.
Sein neuester Film „Uppercut“ (jetzt in den Kinos) wurde von dem deutschen Regisseur Torsten Rüther realisiert. Rhames spielt eine der beiden Hauptrollen an der Seite der deutschen Schauspielerin Luise Großmann. Für die 29-Jährige war die Arbeit mit Rhames eine besondere Erfahrung. „Natürlich war ich zuerst total aufgeregt, ihn zu treffen. Ich wusste nicht, wohin uns das führen würde. Aber ich glaube, wir haben ziemlich schnell unsere Chemie gefunden. Wir haben einfach losgelegt und uns zum Beispiel auch auf Improvisation eingelassen. Wir konnten voll in die Geschichte und in unsere Charaktere eintauchen.“
Ving Rhames mit Luise Großmann in dem Film „Uppercut“ (Foto Patrick Xiong)
Der Film handelt von der Boxerin Toni (Luise Großmann), die den Ex-Boxchampion Elliott (Ving Rhames) aufsucht und sich von ihm trainieren lässt. Rhames hat die Dreharbeiten trotz (oder gerade wegen) des bescheidenen Budgets genossen. „Bei einer Low-Budget-Produktion muss man kreativer sein, weil man nicht so viel Geld hat. Es fühlt sich noch mehr nach Filmemachen pur an. Filme mit größerem Budget können oftmals ein bisschen zu kommerziell werden. Das gefällt mir an dem Film „Uppercut“ so gut: Dieser Film ist nicht kommerziell“, sagte er in einem Interview mit gmx.de. Das komplette Interview ist hier abrufbar.
„Die Schauspielerei hat mich ausgewählt“
Der aus dem New Yorker Stadtteil Harlem stammende Schauspieler hatte nie geplant, Schauspieler zu werden. „Ich habe die Schauspielerei nicht gewählt. Die Schauspielerei hat mich ausgewählt“, sagte er. „Ich war nie ein Kind, das Schauspieler werden wollte. Gott hat mich in eine bestimmte Position gebracht, in der ich einfach die Schauspielkunst leben kann. Ich besuchte in New York die Performing Arts High School, die durch einen Film namens „Fame“ im Jahre 1980 bekannt wurde. Danach ging ich auf die Juilliard School of Drama in New York für darstellende Künste. Ich fand einen Agenten – und der Rest ist Geschichte.“
Als junger Schauspieler musste er viele Castings besuchen. Seitdem er allerdings durch den Film „Pulp Fiction“ bekannt wurde, hatte er kein einiges Castings mehr, sondern wurde stets direkt für die Rollen angefragt. „So ist Hollywood: Du drehst einen großen Hit und brauchst kein Vorsprechen mehr zu machen. Die Angebote kommen dann plötzlich von alleine“, berichtete er.
Auf die Frage, wie sich Rhames auf Rollen vorbereitet, antwortete der Hollywood-Star: „Das hängt von der Figur ab, die ich spiele. Als ich in „Holiday Heart“ einen schwulen Mann spielen sollte, habe ich schwule Männer interviewt, weil ich nicht viel darüber wusste. Als ich einen Boxer spielte, trainierte ich mit Boxtrainern wie Sugar Ray Leonard oder anderen Größen aus dem Boxsport. Beim Film „Uppercut“ hingegen ging es eher darum, Louise und Toni kennenzulernen, sodass ich ihre Wahrnehmung und die Wahrnehmung des Regisseurs in meine Wahrnehmung der Figur integrieren konnte.“
Sein Tipp an junge Schauspieler lautet: „Sei immer du selbst, denn es gibt nur einen von dir. Gott hat dich mit bestimmten Eigenschaften gesegnet, die nur du in eine Rolle einbringen kannst. Wenn du immer bei dir selber bleibst, wird es gut für dich laufen.“