Tom Schilling erklärt ein „total wichtiges Tool“ für Schauspieler

Tom Schilling ist aktuell in der Netflix-Serie „Achtsam Morden“ zu sehen. Er spielt den Mafia-Rechtsanwalt Björn, der mithilfe eines Achtsamkeitstrainings eine bessere Work-Life-Balance finden will. Dabei entdeckt er erstaunliche Bewältigungsstrategien – darunter Mord.

Im Interview mit dem „Playboy“ verriet der 42-Jährige, wie er sich auf die Rolle vorbereitet hat. „Diese Rolle hat eigentlich schon ziemlich gut zu mir gepasst – mir liegen solche Figuren, und ich spiele sie gerne: ambivalente Everybodys, die sich in Extremsituationen verhalten müssen. Ich mag das Unperfekte und Zweifelhafte“, sagte der 42-Jährige.

Achtsam Morden (Foto: Stephan Rabold)

„Ich habe zur Vorbereitung mit Strafverteidigern gesprochen und viel Zeit mit meinem Text und diesen ganzen Anwaltsterminologien verbracht, um immer ein Stück schneller sein zu können als der Rest, das finde ich für die Rolle wichtig. Das ist ein Mann des Wortes, wahnsinnig eloquent und schlagfertig, was überhaupt nicht meinem eigenen Naturell entspricht, deshalb musste ich das üben. Ich rede sonst nicht so gerne und höre mir auch nicht gerne dabei zu.“

Schauspieler können nicht lügen

So gut Schilling als Schauspieler sein mag, so schlecht kann er dies auf sein Privatleben übertragen. „Ich glaube, dass Schauspieler ganz oft privat nicht lügen können. Wenn ich am Set stehe, habe ich ja gar nicht die Empfindung, dass ich lüge. Und wenn doch, bin ich noch nicht richtig in der Szene drin“, erklärte er.

„Für mich ist dieses Nicht-lügen-Können ein total wichtiges Tool, um in meinem Beruf glaubwürdig zu sein. Bei einer Szene, in der ich traurig sein soll, gibt es für mich nur einen Parameter: Ich muss das durchleben und so zu Tode betrübt sein, dass die Tränen aus mir herauskullern. Was ich spiele, muss ich fühlen.“