Veronica Ferres wirkte in der Horror-Mystery-Serie „Hameln“ mit, die von der Saga um den Rattenfänger von Hameln handelt. Die sechsteilige Serie ist ab dem 30. Dezember 2024 um 10 Uhr in der ZDFmediathek komplett abrufbar. Im linearen Fernsehen geht es auf ZDFneo am 30. Dezember 2024, ab 21.45 Uhr, los. Im Interview spricht Veronica Ferres über eine Serie, die für das deutsche Fernsehen eher ungewöhnlich ist.
Frau Ferres, Schauen Sie sich eigentlich selber gerne Horror-Filme an?
Ja absolut. Mich hat das bereits als Jugendliche geprägt, als ich zum ersten Mal „Shining“ oder „Poltergeist“ gesehen habe. Es ist einfach eine Konfrontation mit den eigenen Urängsten. Nach vielen Dreharbeiten und Theatererfahrung, wollte ich unbedingt einmal in einem Horrorfilm mitspielen. Diese Möglichkeit bekam ich erstmals, als ich zusammen mit Nicolas Cage den Film „Pay the Ghost“ unter der Regie von Uli Edel drehen konnte.
(Foto: Manfred Baumann)
Und nun haben Sie mit „Hameln“ an einer deutschen Horror-Serie mitgewirkt…
Ja, mein Herz schlug wirklich höher, als Rainer Matsutani (Regisseur und Autor) mit der Idee auf mich zukam, die Saga vom Rattenfänger von Hameln zu verfilmen und in das Moderne zu übertragen. Ich kannte die Geschichte natürlich aus meiner Kindheit. Die Saga spricht diese Urangst an, als Kind plötzlich von einem bösen Mann entführt zu werden und die Eltern nie wieder zu sehen. Und aus Sicht von Eltern ist es die Angst, dass das eigene Kind von einem bösen Mann entführt wird. Das kann ich nun selber als Mutter nachempfinden. Nicht ohne Grund ist diese Saga eine der populärsten der Welt. Mehr als eine Milliarde Menschen in der Welt kennen diese Geschichte. Durch die Serie wird die Geschichte in die Gegenwart geholt. Die Saga hat die Parabel, zuverlässig zu sein, Versprechen zu halten und möglichst keine Rache auszuleben. Zudem ist die „Schuld“ für alle Figuren in unserer Serie ein großes Thema. Das hat mich fasziniert.
Horror-Mystery ist wahrscheinlich das Genre, das im deutschen Fernsehen bislang am wenigsten bedient wurde – gerade im Öffentlich-Rechtlichen. Was sagt das über das deutsche Fernsehen aus, dass so eine Serie nun realisiert wurde?
Ich glaube, dass das ZDF durch ZDFneo außerhalb der Box denkt und Projekte realisiert, die sonst gar nicht möglich gewesen wären. Und das haben sie mit dem Kreativteam um Rainer Matsutani super gemacht. Es war eine Freude, daran mitzuwirken.
Können solche Produktionen vielleicht mit dafür sorgen, dass die Öffentlich-Rechtlichen die jungen Leute für sich gewinnen, die ansonsten kaum noch ARD und ZDF konsumieren?
Ja, ich denke absolut, dass das ein Konzept sein kann. Aber nur, wenn wir erfolgreich sind.
Ein ausführliches Interview mit Veronica Ferres, in dem sie unter anderem auch über die schwierigen Phasen ihrer Karriere spricht, gibt es demnächst im ca:stmag zu lesen